Dienstag, 24. Dezember 2024

24. Dezember - Weihnachten

24. Dezember · Weinachten
24. Dezember · Weihnachten

24. Dezember · Weihnachten · Fest der Liebe

Weihnachten ist das Fest der Liebe und Liebe wird im Tun und Handeln erkannt. Daher lenke und leite man seine Gedanken und Gefühle zum Guten für Alle und Alles, damit sie nicht nur vom Ego bestimmt werden.

Denn das Ego nur für sich führt zu Einseitigkeit, Unmenschlichkeit, Kampf und Verstrickung und entlässt einen in ein Labyrinth der Unwirklichkeit.

Jeder Mensch hat seine Aufgabe in der Gemeinschaft. Dies ist so in der Natur wie auch beim Menschen. Alles Leben unterliegt einem bestimmten Rhythmus. Alles geschieht nach und nach und die Gesetzmäßigkeit des Entstehens, Reifens und Entfaltens ist unverrückbar.

Die Menschheit gleicht einem großen Garten mit vielen verschiedenen Pflanzen in unterschiedlichen Wachstumsstadien. Damit jeder Einzelne seine eigene Pracht entfalten kann, benötigt er seine individuelle Zeit für die Entwicklung, um zum Blühen zu gelangen. Die einen entwickeln sich mehr, die anderen weniger.

Gegenseitiges Verständnis oder besser ausgedrückt »Liebe« ist der Dünger für die Stufen des Wachstums. Jeder Mensch trägt die Liebe als Samenkorn in seinem Herzen. Dieses besondere Element verbindet den Einzelnen mit sich selbst (Körper, Geist und Seele) und stellt die Brücke zur ganzen Menschheit und den Kosmos her und umgekehrt.

Umfeld, Gedanken und Verbundenheit von Körper, Geist und Seele bestimmen das geistige Wachstum, welche ebenfalls der Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung unterliegt.

Alles hat seine Zeit, braucht seine Zeit und hat seinen eigenen Rhythmus. Wachstum findet nur Stück für Stück statt. Jeder Einzelne möge daher zum Fest der Liebe (Weihnachten) das Samenkorn seines Herzen gedeihen lassen, damit es sich weiter entwickelt und zur positiven Wirkung für uns Alle entfalten kann.

Man sähe Liebe aus und lasse sie gedeihen. Man säe und wird ernten. Man passe jedoch sehr genau auf, was man sät, denn so wird die Ernte werden.

24. Dezember · Weihnachten · Fest der Liebe

Freitag, 20. Dezember 2024

3 · Zahlensymbolik

3 · Zahlensymbolik · Numerologie · Wissen · Drei

Zahlensymbolik · Numerologie · Wissen
Zahlensymbolik · Numerologie



Die Zahl 3 hat in der Numerologie eine besondere Bedeutung und steht für verschiedene positive Eigenschaften und Energien.

Kreativität und Selbstausdruck
Die Lebenszahl 3 symbolisiert vor allem Kreativität, Selbstausdruck und künstlerische Fähigkeiten. Menschen mit dieser Zahl haben oft eine lebendige und kreative Energie, die sie dazu befähigt, ihre Gedanken und Ideen auf vielfältige Weise zum Ausdruck zu bringen. Sie werden ermutigt, ihre einzigartigen Talente zu entfalten und ihre Persönlichkeit authentisch auszudrücken.

Kommunikation und soziale Interaktion
Die 3 steht auch für Kommunikation und soziale Fähigkeiten. Menschen mit dieser Lebenszahl sind in der Regel kommunikativ, gesellig und charmant. Sie schätzen den Austausch von Ideen und können andere durch ihre eloquente Art inspirieren und begeistern.

Optimismus und Lebensfreude
Ein weiterer wichtiger Aspekt der 3 ist der Optimismus und die Lebensfreude. Sie symbolisiert eine positive Lebenseinstellung, Enthusiasmus und die Fähigkeit, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Menschen mit dieser Zahl strahlen oft eine ansteckende Lebensfreude aus 3.

Spirituelle Bedeutung
Aus spiritueller Sicht wird die 3 oft mit der Trinität und Vollkommenheit in Verbindung gebracht. Sie symbolisiert die Einheit von Körper, Geist und Seele sowie die Harmonie zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Herausforderungen
Während die 3 viele positive Eigenschaften mit sich bringt, kann sie auch Herausforderungen darstellen. Dazu gehören möglicherweise Ruhelosigkeit, Konzentrationsmangel oder die Tendenz zur Oberflächlichkeit.

Insgesamt lädt die Lebenszahl 3 dazu ein, das Leben kreativ zu gestalten, sich authentisch auszudrücken, offen zu kommunizieren und eine positive Lebenseinstellung zu kultivieren. Sie ermutigt dazu, die eigenen Talente zu entfalten und das Leben in seiner Vielfalt zu genießen.

3 · Zahlensymbolik · Numerologie und Wissen · Drei

Mittwoch, 18. Dezember 2024

Brüder Montgolfier

 Brüder Montgolfier

Brüder Montgolfier · Heißluftballon · Fliegen & Fahren

Brüder Montgolfier · Heißluftballon
Brüder Montgolfier


Der Traum vom ‚Fliegen‘ oder in der Luft ‚Fahren‘ ist so alt wie die Menschheit selbst. Seit jeher träumte der Mensch davon, sich gleich einem Vogel in luftige Höhen erheben zu können.

Doch erst den Brüdern Jacques-Étienne und Joseph-Michel Montgolfier gelang es, Passagiere in die Lüfte schweben zu lassen. Mit ihrer Erfindung des Heißluftballons begann das Zeitalter der Luftfahrt.

Die Idee zu diesem Experiment war Ihnen bei der Arbeit gekommen. Sie beobachteten nämlich in der Papierfabrik ihres Vaters, wie Papierfetzen im Rauch eines Feuers durch die Luft gewirbelt wurden. Daraus schlossen sie zunächst, dass der Rauch den Papierschnipseln Auftrieb gäbe – ein gewaltiger Irrtum, wie sich später herausstellte.

Auf dem Marktplatz ihrer Heimatstadt Annonay hielten die Brüder Montgolfier deshalb am 4. Juni 1783 erstmals öffentlich einen riesigen Papierballon über ein loderndes Feuer, welcher sich dann plötzlich wie von Geisterhand bewegt, lautlos in den Himmel erhob. Aber nicht der Rauch, sondern die heiße Luft hatte dafür gesorgt, dass der Ballon zu schweben begann.

Wie die Bewohner von Annonay, so staunte auch König Ludwig XVI. nicht schlecht, als die Brüder vor seinen Augen am 19. November 1783 in Paris einen Ballon mit den ersten Passagieren in die Luft steigen ließen. An der Fahrt nahmen damals ein Hahn, eine Ente und ein Schaf teil. Die Tiere kehrten unversehrt wieder auf den Boden zurück.

Nur wenige Wochen später, am 21. November 1783, fand in Paris die erste bemannte Ballonfahrt der Geschichte statt. Leider hatte der Vater Montgolfier seinen Söhnen verboten, Menschen in die Luft steigen zu lassen.

Da aber die Konkurrenz auf diesem Gebiet sehr groß war, kam der Physiker Jean-François Pilâtre de Rozier zum Zuge. Er startete mit seiner Person an Bord den ersten bemannten Ballon, eine 20 Meter hohe Montgolfière mit 14 Metern Durchmesser, und landete nach 25 Minuten Fahrt wieder sicher auf der Erde.

Aber auch Opfer wurden bald verzeichnet. Den ersten Ballonunfall in der Luftfahrt gab es am 15. Juli 1785, als Jean-François Pilâtre de Rozier versuchte, den Ärmelkanal mit einem neuen Ballontyp zu überqueren. Sein Ballon war mit einer gefährlichen Gas- Heißluft Mischung gefüllt. Das Gefährt entzündete sich leider, stürzte ab und Pilâtre de Rozier erlag seinen Verletzungen.

Brüder Montgolfier · Heißluftballon · Fliegen & Fahren · Wissen

Dienstag, 17. Dezember 2024

Der indische Papagei

 Der indische Papagei · Parabel

Der indische Papagei · Parabel aus Indien
Der indische Papagei

Ein Händler bereitete sich auf seine Reise nach Indien vor und fragte jeden Diener und jede Dienerin, was er ihnen als Geschenk mitbringen solle.

Alle wollten etwas anderes, etwas exotisches: Ein Stück Seide, eine Vase aus Kupfer oder eine Perlenkette. Dann fragte er seinen wunderschönen Papagei im Käfig, der eine so schöne Stimme hatte, und der sagte zu ihm:

»Wenn du die indischen Papageien siehst, beschreibe ihnen meinen Käfig. Sage ihnen, dass ich geistige Führung brauche in meiner Trennung von ihnen. Frage sie, wie unsere Freundschaft weiter aufrecht bleiben könne, mit mir, da ich hier so beschränkt bin, und ihnen, die so frei im frischen Wind sich bewegen können.«

Weiter ergänzte er: »Erzähle ihnen, dass ich mich so gut an unsere gemeinsamen Morgen erinnere, als wir von Baum zu Baum flogen. Sag ihnen, zu meiner Ehre einen Becher ekstatischen Wein zu trinken, für mich, der da am Tiefpunkt seines Lebens sich befindet. Sag ihnen, dass mir der Klang ihres Gekeifes hoch in den Bäumen süßer wäre als alle Musik auf dieser Welt.«

So gab der Papagei seine Botschaft dem Händler weiter; und als dieser nach Indien kam, sah er wirklich ein Feld voller Papageien. Er hielt an und erzählte ihnen all das, was ihm aufgetragen worden war.

Einer der Papageien in der Nähe begann sogleich zu zittern, wurde steif und viel tot vom Baum. Der Händler dachte bei sich: »das war sicher ein Verwandter meines Papageis. Ich hätte doch lieber nichts sagen sollen.«

Er führte seinen Handel zu Ende und reist wieder nach Hause zurück, mit den Geschenken für seine Diener. Als er aber zum Papagei kam, verlangt auch dieser sein Geschenk. »Was ist geschehen, als du meine Geschichte den indischen Papageien erzähltest?«

»Ich getraue mich nicht, dir dies zu erzählen«, sagte der Kaufmann ganz leise.

»Meister, du musst!«

»Als ich deine Klage einem Schwarm von plappernden Papageien erzählte, brach es einem von ihnen das Herz. Er war sicher ein naher Freund oder Verwandter von dir; weil, als er von dir hörte, still wurde, zu zittern begann, umfiel und starb.«

Als der gefangene Papagei dies hörte, begann er selber zu zittern, sank auf den Käfigboden und starb.

Der Händler war ein guter Mann. Er trauerte tief über seinen Papagei und murmelte verstörte Sätze, widersprüchliche zwar, dann wieder liebevoll und klar, und dann wieder voller dunkler Symbolik.

Als der Händler sodann den ‚toten’ Papagei aus seinem Käfig nahm und ihn auf den Boden legte, öffnete dieser plötzlich die Flügel und flog zum nächsten Baum!

Jetzt verstand der Händler das Geheimnis: »Gib auf, und du wirst befreit!«

Der Papagei erzählte dem Händler noch weitere spirituelle Wahrheiten. Und dann gab es ein freundliches »Auf Wiedersehen«.

»Möge Gott dich beschützen«, rief ihm der Händler noch nach, »der du nun auf deinem neuen Pfad wandelst.«

Der indische Papagei · Parabel aus Asien · solve et coagula

Montag, 16. Dezember 2024

Löwe Prometheus und Elefant

Löwe Prometheus und Elefant · Aesop Fabel · Angst

Löwe Prometheus und Elefant · Aesop Fabel
Löwe Prometheus und Elefant



Oft beschwerte sich der Löwe bei Prometheus; er habe ihn zwar groß und schön erschaffen, auch seine Kiefer mit mächtigen Zähnen, seine Füße mit gefährlichen Klauen bewehrt und ihn zum stärksten aller Tiere gemacht.

»Aber doch,« sprach er, »so gewaltig ich auch bin, habe ich doch Furcht vor dem Hahn!«

Prometheus sprach: »Zu Unrecht machst du mir diesen Vorwurf, denn alles, mein Löwe, was ich bilden konnte, hast du von mir! Diese deine Schwäche aber liegt nur in deiner Seele!«

Da weinte der Löwe fürchterlich, beschuldigte sich selbst der Feigheit und wollte schließlich sogar sterben. Da sah er, wie der große Elefant beständig mit den Ohren wedelte.

»Was hast du denn,« fragte er diesen, »dass du niemals auch für noch so kurze Zeit deine Ohren still hälst?«

Der Elefant, wie es sich eben traf, den eine Mücke umschwirrte, sagte:

»Siehst du das winzige Summeding da? Wenn es mir in den Gehörgang dringt, ist es aus mit mir!«

Da sprach der Löwe: »Was brauche ich jetzt noch den Tod zu suchen, der ich so stark bin. Bin ich doch um so viel besser daran als der Elefant.«

Löwe Prometheus und Elefant · Aesop Fabel · Angst und Schrecken

Sonntag, 15. Dezember 2024

Magie des dritten Advents

 Magie des dritten Advents · Vorweihnachtszeit

Magie des dritten Advents · Vorweihnachtszeit

Es war einmal in einem kleinen, verschneiten Dorf, das in der Vorweihnachtszeit besonders schön erstrahlte.

Die Straßen waren festlich geschmückt, und der Duft von frisch gebackenen Plätzchen lag in der Luft. Es war das dritte Adventswochenende, und die Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest war überall zu spüren.

In diesem Dorf lebte ein kleiner Junge namens Lukas. Lukas hatte eine besondere Vorliebe für Weihnachten. Jedes Jahr zählte er die Tage bis zum Fest mit großer Vorfreude. An diesem dritten Adventssonntag bemerkte er jedoch etwas Ungewöhnliches.

Während er mit seiner besten Freundin Mia im Schnee spielte, sahen sie ein schwaches, goldenes Licht, das aus dem Wald hinter dem Dorf strahlte. Neugierig beschlossen die beiden Kinder, dem Licht zu folgen.

Sie stapften durch den tiefen Schnee und erreichten bald den Waldrand. Dort entdeckten sie eine kleine, versteckte Lichtung, auf der ein wunderschöner Weihnachtsbaum stand. Er war mit funkelnden Lichtern und buntem Schmuck geschmückt und schien in der kalten Winterluft zu leuchten.

Plötzlich hörten sie ein leises Kichern. Als sie sich umdrehten, sahen sie einen kleinen Weihnachtselfen, der fröhlich um den Baum herumtanzte.

»Willkommen! Ich bin Elfi«, stellte sich der Elf vor. »Ich habe diesen Baum für das Dorf geschmückt, aber ich brauche eure Hilfe!« Lukas und Mia waren begeistert und fragten sofort, wie sie helfen könnten.

Elfi erklärte: »Jedes Jahr bringen die Kinder des Dorfes ihre Wünsche zu diesem Baum. Doch dieses Jahr sind die Wünsche verloren gegangen! Wir müssen sie wiederfinden, damit der Zauber von Weihnachten nicht verloren geht.«

Gemeinsam mit Elfi machten sich sodann Lukas und Mia auf die Suche nach den verlorenen Wünschen. Sie durchstreiften den Wald und fanden schließlich kleine Zettel, die im Schnee lagen – es waren die Wünsche der Kinder aus dem Dorf!

Jeder Zettel war mit einem liebevollen Wunsch beschriftet: »Ich wünsche mir Frieden«, »Ich wünsche mir ein neues Spielzeug« oder »Ich wünsche mir mehr Zeit mit meiner Familie«.

Lukas und Mia sammelten die Zettel ein und brachten sie zurück zur Lichtung. Elfi lächelte dankbar und sagte: »Jetzt müssen wir diese Wünsche an den Baum hängen, damit sie wieder magisch werden!«

Und als sie die Zettel am Baum befestigten, begann dieser zu leuchten und strahlte heller als je zuvor. Plötzlich erfüllte ein warmes Gefühl die Luft, und die Kinder spürten die Magie von Weihnachten in ihren Herzen.

»Das ist der wahre Zauber von Weihnachten«, erklärte Elfi. »Es geht nicht nur um Geschenke, sondern um das Teilen von Liebe und Freude.«

Lukas und Mia nickten begeistert. Sie verstanden nun, dass die besten Geschenke oft nicht materieller Natur sind, sondern in den kleinen Gesten des Gebens und Teilens liegen.

Als der Abend hereinbrach, luden Lukas und Mia alle Dorfbewohner ein, zur Lichtung zu kommen. Gemeinsam feierten sie ein kleines Fest unter dem leuchtenden Weihnachtsbaum, sangen Lieder und erzählten Geschichten.

Von diesem dritten Advent an wurde es zur Tradition im Dorf, dass jedes Jahr am dritten Adventssonntag alle Kinder ihre Wünsche zum Baum bringen durften – nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere. So wurde der Zauber von Weihnachten lebendig gehalten.

Magie des dritte Advents · Vorweihnachtszeit · Liebe und Freude

Freitag, 13. Dezember 2024

Der Blautopf in Blaubeuren

 Der Blautopf in Blaubeuren

Der Blautopf in Blaubeuren · Die Schöne Lau
Der Blautopf in Blaubeuren · Die Schöne Lau



Der Blautopf in Blaubeuren ist ein sehr bekanntes Naturphänomen in der Schwäbischen Alb.

Sogar ein Märchen von Eduard Mörike rankt sich um diesen strahlend blauen Ort. Es wird erzählt, dass die »Schöne Lau« einst von ihrem Ehemann, dem alten Wassernix, an den Blautopf verbannt wurde.

Dieser Ort hat wirklich etwas Magisches an sich. Die Farben Grün und Blau fließen unvergleichlich ineinander über. Wie ein leuchtendes Auge aus der Tiefe erscheint die Quelle und deshalb wurde der Ort auch für viele Mythen und Märchen verwendet.

Eine Steinskulptur am Ufer erinnert noch heute an die »Schöne Lau« und man erzählt sich, dass sie an manchen Tagen in den Tiefen des Quelltrichters kurz zu sehen sei.

Tatsächlich ist der Blautopf der Eingang in ein weit verzweigtes, schon auf 14 km vermessenes, unterirdisches Höhlensystem, das vermutlich in einer Zeit entstand, als das Blautal noch von der Donau durchflossen wurde. Seit der Verlagerung der Donau nach Süden aber wird das Tal heute von Schmiech, Ach und Blau durchflossen.

Die Blautopfhöhle selbst beginnt am Grund des Blautopfs in etwa 21 m Wassertiefe und erstreckt sich von dort nach Westen. Bei einer Wassertiefe von etwa 42 m knickt sie dann nach Nordwesten ab. Der Gang steigt und fällt mehrmals und erreicht nach etwa 1.250 Meter schließlich wieder die Oberfläche.

Über die tatsächliche Gesamtlänge des ganzen Blauhöhlensystems kann nur spekuliert werden. Aufgrund des großen Einzugsgebiets der Blautopfquelle von 150 km² und der in zahlreichen Färbeversuchen festgestellten hohen Abflussgeschwindigkeit kann jedoch auf die Existenz eines weit verzweigten offenen Flusshöhlennetzes von mehreren Dutzend Kilometer Gesamtlänge geschlossen werden.

Diese geologischen Voraussetzungen sind mit großer Wahrscheinlichkeit auch der Grund, dass von Alters her im Blautopf Ertrunkene nie wieder an die Wasseroberfläche zurückkehrten und dadurch die Sage entstand, dass die schöne Lau sie geholt und behalten hätte.

Bekannt ist der Blautopf für die je nach Lichteinfall mehr oder weniger intensive, aber immer auffallend blaue Farbe seines Wassers. Die blaue Farbe entsteht durch einen physikalischen Effekt der Lichtstreuung, der so genannten Rayleigh-Streuung.

Donnerstag, 12. Dezember 2024

Kupferstich Augsburg

Kupferstich Augsburg · Topographie und Geschichte

Kupferstich Augsburg · Topographie
Kupferstich Augsburg

An der ehemaligen Römerstraße »Via Claudia Augusta« zwischen Dom und St. Moritz entwickelte sich im 11. Jh. eine Siedlung von Kaufleuten am Perlach.

Sie ist die Keimzelle der Bürgerstadt, die sich im Gegensatz zur Domstadt entfaltend immer mehr der Herrschaft des Bischofs entzog, um endlich selbst die Geschicke der Stadt in eigenen Hände zu nehmen.

Der Blick auf den Ludwigsplatz mit Rathaus und Perlach, nach einem Kupferstich von J. Wolff, zeigt den zentralen Abschnitt dieser Straße, die für die Geschichte Augsburgs so bedeutend ist. Im Mittelalter waren die Wirren des Investiturstreites zur Erweiterung seiner Selbstverwaltung genutzt worden.

Kaiser Lothar zerstörte die staufisch gesinnte Bürger- und Domstadt. Nach deren Wiederaufbau gab Kaiser Friedrich Barbarossa der Bürgerstadt 1156 eine Stadtrechtsurkunde, welche die Rechte des bischöflichen Stadtherren einschränkte.

Zwei Jahre später fällte er hier den für die derzeit noch unbedeutende Ortschaft München wichtigen Schiedsspruch zwischen Heinrich dem Löwen und Bischof Otto von Freising zugunsten des ersteren. Die Hochstiftsvogtei zog er an sein Haus und setzte einen königlichen Stadtvogt ein.

Diese Voraussetzungen waren dazu angetan, die Bürger in ihren Bemühungen um die Stadtherrschaft zu bestärken. Sie erzwangen sodann 1250 in einem Aufstand gegen den Bischof die zuvor angelegte Stadtbefestigung für sich und dazu das Besteuerungsrecht. Neben der Kirche St. Peter besaßen sie bald ein Rathaus und 1266 wurden erstmals der Bürgermeister und die Konsuln der Stadt erwähnt.

Als Augsburg 1316 zur unveräußerlichen Reichsstadt wurde, war damit die bischöfliche Herrschaft im Wesentlichen abgestreift.

Wenn auch in der Augsburger Bischofsresidenz von den lutherischen Reichsständen Kaiser Karl V. die »Confessio Augustana« übergeben wurde und ein Augsburger Reichstag den Religionsfrieden beschloss, in dem Katholizismus und Luthertum im ganzen Reich gleichgestellt wurden, so war die Stadt selbst an diesen Vorgängen nicht direkt beteiligt. In erster Linie hatte sie den Ausbau ihres Handels und der Wirtschaft vorangetrieben.

Nun traten die Häuser der Fugger und Welser in den Vordergrund. Auf dem Kupferhandel und die Hochfinanz, vorzüglich des Habsburger Hauses, gründete sich die Macht der Fugger. Die Welser erhielten 1528 das spanische Venezuela zugesprochen.

Die durch den 30jähren Krieg verursachten Rückschläge holte Augsburg durch den guten Ruf seiner Gewerbe bald wieder auf. Die erlangte Bedeutung als Bank- und Wechselplatz verlor es zwar an München, doch wuchs die Stadt Augsburg zu einer modernen Industriestadt weiter heran.

Mittwoch, 11. Dezember 2024

Werther in der Schweiz · Zufriedenheit

Werther in der Schweiz · Zufriedenheit

Werther in der Schweiz · Zufriedenheit 

Man sagt mir wieder, dass die Menschen, die mich unterwegs gesehen haben, sehr wenig mit mir zufrieden sind. Ich will es gerne glauben, denn auch niemand von ihnen hat zu meiner Zufriedenheit beigetragen.

Was weiß ich, wie es zugeht! Dass die Gesellschaften mich drücken, dass die Höflichkeit mir unbequem ist, dass das, was sie mir sagen, mich nicht interessiert. Das, was sie mir zeigen, mir entweder gleichgültig ist, oder mich ganz anders aufregt.

Sehe ich eine gezeichnete, eine gemalte Landschaft, so entsteht eine Unruhe in mir, die unaussprechlich ist. Die Fußzehen in meinen Schuhen fangen an zu zucken, als ob sie den Boden ergreifen wollten, die Finger der Hände bewegen sich krampfhaft, ich beiße in die Lippen, und es mag schicklich oder unschicklich sein, ich suche der Gesellschaft zu entfliehen.

Ich werfe mich der herrlichen Natur gegenüber auf einen unbequemen Sitz, ich suche sie mit meinen Augen zu ergreifen, zu durchbohren, und kritzle in ihrer Gegenwart ein Blättchen voll, das nichts darstellt und doch mir so unendlich wert bleibt, weil es mich an einen glücklichen Augenblick erinnert, dessen Seligkeit mir diese stümperhafte Übung ertragen hat.

Was ist denn das, dieses sonderbare Streben von der Kunst zur Natur, von der Natur zur Kunst zurück? Deutet es auf einen Künstler, warum fehlt mir die Stetigkeit? Ruft es mich zum Genuss, warum kann ich ihn nicht ergreifen?

Man schickte uns neulich einen Korb mit Obst, ich war entzückt wie von einem himmlischen Anblick; dieser Reichtum, diese Fülle, diese Mannigfaltigkeit und Verwandtschaft! Ich konnte mich nicht überwinden eine Beere zu pflücken, einen Pfirsich, eine Feige aufzubrechen.

Gewiss dieser Genuss des Auges und des inneren Sinnes ist höher, des Menschen würdiger, er ist vielleicht der Zweck der Natur, wenn die hungrigen und durstigen Menschen glauben, für ihren Gaumen habe sich die Natur in Wundern erschöpft.

Ferdinand kam und fand mich in meinen Betrachtungen, er gab mir recht und sagte dann lächelnd mit einem tiefen Seufzer: Ja, wir sind nicht wert diese herrlichen Naturprodukte zu zerstören, wahrlich es wäre schade!

Erlaube mir, dass ich sie meiner Geliebten schicke. Wie gern sah ich den Korb wegtragen! Ja wir sollen das Schöne kennen, wir sollen es mit Entzücken betrachten und uns zu ihm, zu seiner Natur erheben suchen; und um das zu vermögen, sollen wir uns uneigennützig verhalten, wir sollen es uns nicht zueignen, wir sollen es lieber mitteilen, es denen aufopfern, die uns lieb und wert sind.

Dienstag, 10. Dezember 2024

Rübezahl und die Kräuterfrau



Rübezahl und die Kräuterfrau · Sage Riesengebirge


Der Berggeist Rübezahl vom Riesengebirge hat öfters arme Leute reich und glücklich gemacht.

So half er einmal einer armen Kräuterfrau, die sich verirrt hatte, auf den richtigen Weg, nahm ihr aber die Kräuter, die sie im Korb hatte, heraus und legte ihr statt der Kräuter Baumblätter hinein.

Weil aber die Frau später wieder die gleichen Kräuter fand, warf sie die Baumblätter weg. Einige davon waren jedoch im Korbgeflecht hängen geblieben.

Als sie nach Hause kam, waren alle diese Blätter aus feinem Gold. Sogleich ging die Frau nochmals in den Wald zurück, um die weggeworfenen Blätter zu suchen, fand sie aber nicht mehr. Doch schon die wenigen Blätter, die ihr verblieben waren, machten sie sehr reich.

Zur Geschichte:
In alter Zeit hat man Rübezahl voller Ehrfurcht angeredet: ‚Domine Johannes‘ war sein Name.

Bergbewohner, die heutzutage hoch oben im Riesengebirge wohnen, wissen dies immer noch und vermeiden die dem Berggeist ungeliebte Benennung ‚Rübezahl‘, die eigentlich ein Spottname ist.

Es ist aus der Geschichte auch noch bekannt, dass dem Herrn Johannes früher zur Zeit der Sommersonnenwende immer schwarze Hähne geopfert wurden.

Montag, 9. Dezember 2024

Der Wolf und der Hirte

 Der Wolf und der Hirte · Aesop Fabel · Natur und Wesen

Der Wolf und der Hirte · Aesop Fabel
Der Wolf und der Hirte

Der Wolf und der Hirte · Aesop Fabel · Wesen und Natur


Ein Wolf ging schon eine ganze Weile hinter einer Schafherde her, ohne ihr etwas zuleide zu tun. 

Anfangs nahm sich der Hirte vor ihm, dem Feind der Schafe, in acht und beobachtete ihn ganz aufmerksam. Wie aber jener fortwährend hinterher trottete und keine Anstalten traf, etwas zu rauben, kam der Hirte auf den Gedanken, der Wolf möchte vielleicht lieber Wächter als Angreifer sein.

Als der Hirte daher einmal in die Notwendigkeit versetzt wurde, zur Stadt gehen zu müssen, überließ er im guten Glauben dem Wolf die Schafe und entfernte sich. Der aber sah nun seine Gelegenheit endlich gekommen und tötete die Überzahl der Herde und fraß viele auf.

Wie nun der Hirte zurückkehrte und seine Herde zum großen Teil vernichtet sah, rief er ganz enttäuscht und verzweifelt aus: »Wie konnte ich nur einem Wolf meine Schafe anvertrauten? Es geschieht mir ganz recht so!«

Lehre: Ein Wolf wird immer ein Wolf bleiben, das entspricht nun mal seinem Wesen und seiner Natur.

Donnerstag, 5. Dezember 2024

Werther in der Schweiz · Freiheit

 Werther in der Schweiz · Freiheit · Goethe

Werther in der Schweiz · Freiheit · Goethe
Werther in der Schweiz · Freiheit


Werther in der Schweiz · Freiheit · Johann Wolfgang von Goethe

Frei wären die Schweizer? Frei diese wohlhabenden Bürger in den verschlossenen Städten? Frei diese armen Teufel an ihren Klippen und Felsen?

Was man dem Menschen nicht alles weismachen kann! Besonders wenn man so ein altes Märchen in Spiritus aufbewahrt.

Sie machten sich einmal von einem Tyrannen los und konnten sich in einem Augenblick frei denken. Nun erschuf ihnen die liebe Sonne aus dem Aas des Unterdrückers einen Schwarm von kleinen Tyrannen durch eine sonderbare Wiedergeburt.

Nun erzählen sie das alte Märchen immer fort, man hört bis zum Überdruss: sie hätten sich einmal frei gemacht und wären frei geblieben!

Nun aber sitzen sie hinter ihren Mauern, eingefangen von ihren Gewohnheiten und Gesetzen, ihren Fraubasereien und Philistereien. Und da draußen auf den Felsen ist es ja auch wohl der Mühe wert von Freiheit zu reden, wenn man das halbe Jahr von Schnee wie ein Murmeltier gefangen gehalten wird.

Dienstag, 3. Dezember 2024

Die erzürnten Elfen

 Die erzürnten Elfen · Märchen aus Irland

Die erzürnten Elfen · Märchen aus Irland
Die erzürnten Elfen

Die erzürnten Elfen · Märchen aus Irland · Zorn und Vergeltung 


Wer sich vor Geistern in Acht nimmt, der tut immer gut daran. Sicherlich haben diese dann auch weniger Gewalt über den Menschen. 

Wer aber gar keine Rücksicht auf sie nimmt oder gar nicht an sie glaubt, der handelt sehr unklug, sei es Mann, Frau oder Kind.

So heißt es mit Recht: »An guten Sitten trägt keiner schwer«, oder: »Artigkeit kostet kein Geld«; und doch gibt es Menschen, die so verstockt sind, dass sie sich jeglicher Artigkeit enthalten.

Diese können sich am Schicksal von Caroll O'Daly ein Beispiel nehmen. Das war ein junger Bursche aus Connaught, groß und stark gewachsen und in seiner Heimat gewöhnlich Teufel Daly genannt.

Er pflegte von einem Ort zum anderen zu ziehen, ohne dass irgendeine Furcht ihn zurückhielt. Er ging auch zu jeder Stunde der Nacht über einen verfallenen Kirchhof oder sonst einen Platz, wo die Elfen gerne hausten.

So begab es sich einmal, dass er in der Grafschaft Limerick umher zog und sich auf dem Weg nach der altehrwürdigen Stadt Kilmallock befand. Gerade am Fuße des Berges Knockfierna erreichte er auf seinem Weg einen Mann von würdigem Aussehen, der auf einem weißen Pferd dahintrabte.

Die Nacht war schon herangekommen und nachdem sie sich gegenseitig gegrüßt hatten, ritten sie eine Zeit lang nebeneinander her, ohne viel Worte zu wechseln. Endlich fragte Caroll O'Daly seinen Gefährten, wie weit er denn noch reite?

»Nicht mehr lange mit Euch«, antwortete der Mann.

»Und was treibt Euch in der Nachtzeit hierher?« fragte O'Daly.

»Wenn Ihr es wirklich wissen wollt«, antwortete dieser, »das stille Volk.«

»Die Elfen meint Ihr?« rief O'Daly.

»Redet leise!« sagte der andere, »oder es könnte Euch übel bekommen.« Mit diesen Worten wendete er sein Pferd seitwärts zu einem schmalen Pfad, der den Berg hinauf führte, indem er dem Caroll noch gute Nacht und glückliche Reise wünschte.

»Dieser Geselle«, dachte Caroll, »hat nichts Gutes vor in dieser Nacht und ich möchte schwören, es treibt ihn zu dieser Stunde etwas ganz anderes auf den Berg, als die Elfen oder das stille Volk!«

»Die Elfen!« wiederholte er, »kein vernünftiger Mensch würde den kleinen Rotkappen einfach so nachlaufen! Einige behaupten wohl, dass es solche Geschöpfe gibt, andere leugnen es aber auch. So viel ich weiß, sind sie klein und kein Dutzend davon kann mich erschrecken. Ja, keine zwei Dutzend, wenn sie nicht größer sind, als ich es sagen hörte.«

Während diese Gedanken ihm durch den Kopf gingen, richtete er seine Augen beständig auf den Berg, hinter welchem der Vollmond in aller Pracht aufstieg. Da bemerkte er auf einer Erhöhung gerade vor der Mondscheibe die schwarze Gestalt eines Mannes, der ein Pferd leitete und zweifelte nicht, dass dies derselbe Mann sei, mit dem er des Weges gekommen war.

Der Entschluss ihm zu folgen fuhr blitzschnell durch seine Seele. Sein Mut und seine Neugierde hatten jede Bedenklichkeit verscheucht. Ein Lied leise vor sich hin brummend stieg er sodann von seinem Pferd ab, band es an einen alten Baumstamm und stieg unerschrocken den steilen Berg hinauf. Er folgte immer dem Pfad in der Richtung, die der Mann vor ihm genommen hatte; dann und wann erblickte er ihn auch wieder und nahm ihn zu seinem Ziel.

Beinahe drei Stunden lang stieg er so mühsam auf dem rauen und steinigen Pfad nach oben, bis er endlich zu einer kleinen Rasenfläche auf der Spitze des Berges gelangte, wo er das Pferd des Mannes in aller Freiheit und Ruhe grasen sah. O'Daly sah sich rings um nach dem Reiter, konnte ihn aber nirgends sehen.

Bald darauf entdeckte er in der Nähe des Pferdes eine Öffnung im Berg, gleich der Mündung eines tiefen Schachts, und erinnerte sich, in seiner Kindheit manche Erzählung von der schwarzen Höhle des Berges Knockfierna gehört zu haben: sie sei der Eingang zu der Wohnung, welche das stille Volk mitten im Berg innehabe.

Einmal sei ein Mann, namens Ahern, Landvermesser in diesem Teil der Grafschaft, welcher mit einer Schnur versucht hatte, die Tiefe der Höhle zu ergründen, an eben dieser Schnur hinab gezogen worden, ohne dass man je wieder etwas von ihm gehört habe; und manches andere dieser Art. 

»Das sind alles nur alte Weibergeschichten!« dachte O'Daly, »und da ich den weiten Weg gemacht habe, so will ich auch an die Haustür klopfen und sehen, ob die Geister wirklich daheim sind.«

Ohne sich weiter zu bedenken, fasste er einen gewaltigen Stein, so dick, ja so dick wie seine beiden Hände, und schleuderte diesen mit aller Kraft in die Öffnung. Er hörte, wie der Stein in die Höhle sprang und von einem Felsen zum anderen mit gewaltigem Getöse abprallte. Dann bog er sein Gesicht etwas vor, um zu vernehmen, ob der Stein auch wirklich auf dem Grund niederfalle.

Aber derselbe Stein, den er gerade hinab geworfen hatte, kam mit nicht geringerer Gewalt, als er hinunter gesprungen war, wieder zurück und gab ihm einen solchen Schlag ins Gesicht, dass er über Hals und Kopf von einer Klippe zur anderen taumelnd, wieder den Berg hinabrollte, viel schneller, als er hinaufgestiegen war.

Am folgenden Morgen fand man Caroll O'Daly neben seinem Pferd liegend, arg geschunden und die Kleidung zerrissen, die Augen geschwollen und die eingedrückte Nase entstellte ihn auf sein Lebtag lang.

So kann es einem ergehen, der nicht an Märchen glauben will.

Aufruf zur Friedfertigkeit

 Aufruf zur Friedfertigkeit · Buddhismus Aufruf zur Friedfertigkeit