Das Neue Jahr · Gianni Rodari · Silvester Zukunft
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Das Neue Jahr |
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24. Dezember · Weihnachten |
Weihnachten ist das Fest der Liebe und Liebe wird im Tun und Handeln erkannt. Daher lenke und leite man seine Gedanken und Gefühle zum Guten für Alle und Alles, damit sie nicht nur vom Ego bestimmt werden.
Denn das Ego nur für sich führt zu Einseitigkeit, Unmenschlichkeit, Kampf und Verstrickung und entlässt einen in ein Labyrinth der Unwirklichkeit.
Jeder Mensch hat seine Aufgabe in der Gemeinschaft. Dies ist so in der Natur wie auch beim Menschen. Alles Leben unterliegt einem bestimmten Rhythmus. Alles geschieht nach und nach und die Gesetzmäßigkeit des Entstehens, Reifens und Entfaltens ist unverrückbar.
Die Menschheit gleicht einem großen Garten mit vielen verschiedenen Pflanzen in unterschiedlichen Wachstumsstadien. Damit jeder Einzelne seine eigene Pracht entfalten kann, benötigt er seine individuelle Zeit für die Entwicklung, um zum Blühen zu gelangen. Die einen entwickeln sich mehr, die anderen weniger.
Gegenseitiges Verständnis oder besser ausgedrückt »Liebe« ist der Dünger für die Stufen des Wachstums. Jeder Mensch trägt die Liebe als Samenkorn in seinem Herzen. Dieses besondere Element verbindet den Einzelnen mit sich selbst (Körper, Geist und Seele) und stellt die Brücke zur ganzen Menschheit und den Kosmos her und umgekehrt.
Umfeld, Gedanken und Verbundenheit von Körper, Geist und Seele bestimmen das geistige Wachstum, welche ebenfalls der Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung unterliegt.
Alles hat seine Zeit, braucht seine Zeit und hat seinen eigenen Rhythmus. Wachstum findet nur Stück für Stück statt. Jeder Einzelne möge daher zum Fest der Liebe (Weihnachten) das Samenkorn seines Herzen gedeihen lassen, damit es sich weiter entwickelt und zur positiven Wirkung für uns Alle entfalten kann.
Man sähe Liebe aus und lasse sie gedeihen. Man säe und wird ernten. Man passe jedoch sehr genau auf, was man sät, denn so wird die Ernte werden.
24. Dezember · Weihnachten · Fest der Liebe
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Zahlensymbolik · Numerologie |
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Brüder Montgolfier |
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Der indische Papagei |
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Löwe Prometheus und Elefant |
Es war einmal in einem kleinen, verschneiten Dorf, das in der Vorweihnachtszeit besonders schön erstrahlte.
Die Straßen waren festlich geschmückt, und der Duft von frisch gebackenen Plätzchen lag in der Luft. Es war das dritte Adventswochenende, und die Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest war überall zu spüren.
In diesem Dorf lebte ein kleiner Junge namens Lukas. Lukas hatte eine besondere Vorliebe für Weihnachten. Jedes Jahr zählte er die Tage bis zum Fest mit großer Vorfreude. An diesem dritten Adventssonntag bemerkte er jedoch etwas Ungewöhnliches.
Während er mit seiner besten Freundin Mia im Schnee spielte, sahen sie ein schwaches, goldenes Licht, das aus dem Wald hinter dem Dorf strahlte. Neugierig beschlossen die beiden Kinder, dem Licht zu folgen.
Sie stapften durch den tiefen Schnee und erreichten bald den Waldrand. Dort entdeckten sie eine kleine, versteckte Lichtung, auf der ein wunderschöner Weihnachtsbaum stand. Er war mit funkelnden Lichtern und buntem Schmuck geschmückt und schien in der kalten Winterluft zu leuchten.
Plötzlich hörten sie ein leises Kichern. Als sie sich umdrehten, sahen sie einen kleinen Weihnachtselfen, der fröhlich um den Baum herumtanzte.
»Willkommen! Ich bin Elfi«, stellte sich der Elf vor. »Ich habe diesen Baum für das Dorf geschmückt, aber ich brauche eure Hilfe!« Lukas und Mia waren begeistert und fragten sofort, wie sie helfen könnten.
Elfi erklärte: »Jedes Jahr bringen die Kinder des Dorfes ihre Wünsche zu diesem Baum. Doch dieses Jahr sind die Wünsche verloren gegangen! Wir müssen sie wiederfinden, damit der Zauber von Weihnachten nicht verloren geht.«
Gemeinsam mit Elfi machten sich sodann Lukas und Mia auf die Suche nach den verlorenen Wünschen. Sie durchstreiften den Wald und fanden schließlich kleine Zettel, die im Schnee lagen – es waren die Wünsche der Kinder aus dem Dorf!
Jeder Zettel war mit einem liebevollen Wunsch beschriftet: »Ich wünsche mir Frieden«, »Ich wünsche mir ein neues Spielzeug« oder »Ich wünsche mir mehr Zeit mit meiner Familie«.
Lukas und Mia sammelten die Zettel ein und brachten sie zurück zur Lichtung. Elfi lächelte dankbar und sagte: »Jetzt müssen wir diese Wünsche an den Baum hängen, damit sie wieder magisch werden!«
Und als sie die Zettel am Baum befestigten, begann dieser zu leuchten und strahlte heller als je zuvor. Plötzlich erfüllte ein warmes Gefühl die Luft, und die Kinder spürten die Magie von Weihnachten in ihren Herzen.
»Das ist der wahre Zauber von Weihnachten«, erklärte Elfi. »Es geht nicht nur um Geschenke, sondern um das Teilen von Liebe und Freude.«
Lukas und Mia nickten begeistert. Sie verstanden nun, dass die besten Geschenke oft nicht materieller Natur sind, sondern in den kleinen Gesten des Gebens und Teilens liegen.
Als der Abend hereinbrach, luden Lukas und Mia alle Dorfbewohner ein, zur Lichtung zu kommen. Gemeinsam feierten sie ein kleines Fest unter dem leuchtenden Weihnachtsbaum, sangen Lieder und erzählten Geschichten.
Von diesem dritten Advent an wurde es zur Tradition im Dorf, dass jedes Jahr am dritten Adventssonntag alle Kinder ihre Wünsche zum Baum bringen durften – nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere. So wurde der Zauber von Weihnachten lebendig gehalten.
Magie des dritte Advents · Vorweihnachtszeit · Liebe und Freude
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Der Blautopf in Blaubeuren · Die Schöne Lau |
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Kupferstich Augsburg |
Man sagt mir wieder, dass die Menschen, die mich unterwegs gesehen haben, sehr wenig mit mir zufrieden sind. Ich will es gerne glauben, denn auch niemand von ihnen hat zu meiner Zufriedenheit beigetragen.
Was weiß ich, wie es zugeht! Dass die Gesellschaften mich drücken, dass die Höflichkeit mir unbequem ist, dass das, was sie mir sagen, mich nicht interessiert. Das, was sie mir zeigen, mir entweder gleichgültig ist, oder mich ganz anders aufregt.
Sehe ich eine gezeichnete, eine gemalte Landschaft, so entsteht eine Unruhe in mir, die unaussprechlich ist. Die Fußzehen in meinen Schuhen fangen an zu zucken, als ob sie den Boden ergreifen wollten, die Finger der Hände bewegen sich krampfhaft, ich beiße in die Lippen, und es mag schicklich oder unschicklich sein, ich suche der Gesellschaft zu entfliehen.
Ich werfe mich der herrlichen Natur gegenüber auf einen unbequemen Sitz, ich suche sie mit meinen Augen zu ergreifen, zu durchbohren, und kritzle in ihrer Gegenwart ein Blättchen voll, das nichts darstellt und doch mir so unendlich wert bleibt, weil es mich an einen glücklichen Augenblick erinnert, dessen Seligkeit mir diese stümperhafte Übung ertragen hat.
Was ist denn das, dieses sonderbare Streben von der Kunst zur Natur, von der Natur zur Kunst zurück? Deutet es auf einen Künstler, warum fehlt mir die Stetigkeit? Ruft es mich zum Genuss, warum kann ich ihn nicht ergreifen?
Man schickte uns neulich einen Korb mit Obst, ich war entzückt wie von einem himmlischen Anblick; dieser Reichtum, diese Fülle, diese Mannigfaltigkeit und Verwandtschaft! Ich konnte mich nicht überwinden eine Beere zu pflücken, einen Pfirsich, eine Feige aufzubrechen.
Gewiss dieser Genuss des Auges und des inneren Sinnes ist höher, des Menschen würdiger, er ist vielleicht der Zweck der Natur, wenn die hungrigen und durstigen Menschen glauben, für ihren Gaumen habe sich die Natur in Wundern erschöpft.
Ferdinand kam und fand mich in meinen Betrachtungen, er gab mir recht und sagte dann lächelnd mit einem tiefen Seufzer: Ja, wir sind nicht wert diese herrlichen Naturprodukte zu zerstören, wahrlich es wäre schade!
Erlaube mir, dass ich sie meiner Geliebten schicke. Wie gern sah ich den Korb wegtragen! Ja wir sollen das Schöne kennen, wir sollen es mit Entzücken betrachten und uns zu ihm, zu seiner Natur erheben suchen; und um das zu vermögen, sollen wir uns uneigennützig verhalten, wir sollen es uns nicht zueignen, wir sollen es lieber mitteilen, es denen aufopfern, die uns lieb und wert sind.
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Der Wolf und der Hirte |
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Werther in der Schweiz · Freiheit |
Frei wären die Schweizer? Frei diese wohlhabenden Bürger in den verschlossenen Städten? Frei diese armen Teufel an ihren Klippen und Felsen?
Was man dem Menschen nicht alles weismachen kann! Besonders wenn man so ein altes Märchen in Spiritus aufbewahrt.
Sie machten sich einmal von einem Tyrannen los und konnten sich in einem Augenblick frei denken. Nun erschuf ihnen die liebe Sonne aus dem Aas des Unterdrückers einen Schwarm von kleinen Tyrannen durch eine sonderbare Wiedergeburt.
Nun erzählen sie das alte Märchen immer fort, man hört bis zum Überdruss: sie hätten sich einmal frei gemacht und wären frei geblieben!
Nun aber sitzen sie hinter ihren Mauern, eingefangen von ihren Gewohnheiten und Gesetzen, ihren Fraubasereien und Philistereien. Und da draußen auf den Felsen ist es ja auch wohl der Mühe wert von Freiheit zu reden, wenn man das halbe Jahr von Schnee wie ein Murmeltier gefangen gehalten wird.
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Die erzürnten Elfen |